REACH steht für verantwortungsvolles Handeln

Registrierung innerhalb festgelegter Fristen

REACH schreibt die Registrierung von Stoffen vor, die in Mengen von mehr als einer Tonne pro Jahr in der EU hergestellt oder in die EU importiert werden. Für bereits am Markt befindliche Stoffe, sogenannte phase-in Stoffe galten Übergangsfristen. Zur Nutzung der Übergangsfristen mussten die Hersteller und Importeure ihre Stoffe bis zum 1. Dezember 2008 zunächst vorregistrieren. Die eigentliche Registrierung dieser Stoffe musste danach innerhalb festgelegter Zeiträume phasenweise bis 2018 erfolgen und ist jetzt abgeschlossen. 

Die Unternehmen reichen Informationen zu den Stoffen in Form von technischen Dossiers und Stoffsicherheitsberichten in elektronischer Form bei der zentralen europäischen Chemikalienagentur (ECHA) in Helsinki ein. Sie legen zur Beurteilung notwendige Daten vor und müssen darlegen, dass die Stoffe sicher zu handhaben sind und weder die Gesundheit der Weiterverarbeiter und Verbraucher noch die Umwelt gefährden. Als Zeichen für die Akzeptanz eines so eingereichten Dossiers vergibt die ECHA für den betreffenden Stoff eine Registriernummer. Im Rahmen der Dossierbewertung oder Stoffbewertungen entscheiden die Behörden, inwieweit zusätzliche Informationen erforderlich sind.


Mit der Registrierung aller Phase-in-Stoffe ist lediglich ein Teil von REACH abgeschlossen, denn REACH bedeutet Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien. In Zukunft müssen neue Stoffe immer vor der Herstellung oder vor dem Import registriert werden. Das gilt bereits ab einer Tonne pro Jahr und je Unternehmen (juristische Person).

 

Manche Stoffe werden zusätzlich einem sehr aufwändigen Zulassungsverfahren unterworfen. REACH-ähnliche Gesetze mit umfangreichen Registrieranforderungen für Herstellung und Import aller Chemikalien gibt es inzwischen auch in Südkorea, in Taiwan und in der Türkei. Weitere Länder planen entsprechende Gesetzesänderungen. Bei der Umsetzung dieser Regularien sind die Erfahrungen aus Europa sehr nützlich.


Für Transparenz und mehr Sicherheit auf allen Ebenen


Ziel von REACH ist es, den sicheren Umgang mit Stoffen bei allen Verwendungen zu gewährleisten. Dazu ist ein stetiger Austausch von geeigneten Informationen zwischen allen Beteiligten einer Lieferkette notwendig. Durch den unter REACH verstärkten Informationsaustausch zu Stoffverwendungen, Verwendungsbedingungen sowie Risikomanagement-Maßnahmen zwischen Herstellern/Importeuren, Weiterverarbeitern und Anwendern wird durch größere Transparenz mehr Sicherheit über die gesamte Produktkette hinweg erzielt:

  • Hersteller und Importeure bewerten die Risiken aller vorgesehenen Verwendungen ihrer Stoffe und beschreiben die sicheren Verwendungsbedingungen mit Hilfe von Expositionsszenarien.
  • Händler müssen Informationen weiterleiten, um die Informationskette nicht zu unterbrechen.
  • Anwender erhalten so mehr Informationen zum sicheren Umgang mit den bezogenen Stoffen zur Überprüfung der eigenen Verwendungsbedingungen

 

 

REACH betrifft fast alle Bereiche


Nur wenige chemische Stoffe müssen nicht registriert werden. Ausgenommen von der Registrierpflicht sind einige Naturstoffe, Arznei-, Biozid- und Pflanzenschutz-Wirkstoffe, für die es einschlägige Regelungen bereits gibt, sowie Polymere.



Registrierung bei Polymeren


Polymere sind von der Registrierpflicht unter REACH ausgenommen. Stattdessen sind bei Polymeren die Monomerbausteine zu registrieren. Dies ist die Aufgabe des Monomer-Herstellers. Wenn Polymere in die EU importiert werden, muss der Polymerimporteur deren Monomerbausteine registrieren, wenn ihr Anteil zwei Gewichtsprozent oder mehr im Polymer beträgt und die gesamte importierte Menge des Monomers eine Tonne pro Jahr übersteigt.